ETHIK UND SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH

Die Frage nach dem „richtigen“ Umgang mit einer ungewollten Schwangerschaft berührt sehr unterschiedliche Werte und Weltanschauungen. Für manche steht der Schutz des entstehenden Lebens an erster Stelle, für andere die körperliche und seelische Gesundheit, das soziale Umfeld oder das Recht auf Selbstbestimmung der Frau.

Ethik heißt: bewusst darüber nachdenken, wie wir in einer bestimmten Situation handeln sollen – mit vernünftigen, gut begründeten Argumenten, nicht aus dem Affekt.

 

Biologische Realität und Grenzen der Verhütung

Rein biologisch ist es immer die Frau, die schwanger wird, ihren Körper zur Verfügung stellt und die Folgen – körperlich, psychisch, beruflich, sozial – trägt.

Auch bei sehr sorgfältiger Verhütung bleiben Fehler und Versagerquoten ein Teil der menschlichen Realität. Kein System ist zu 100 % sicher – das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

Aus unserer Sicht gehört deshalb zur modernen Medizin, dass Frauen im Fall einer ungewollten frühen Schwangerschaft Zugang zu einem sicheren, gut begleiteten medikamentösen Abbruch haben.

 

Der „richtige Zeitpunkt“ – so früh wie möglich

Mit heutigen Tests und Ultraschall lässt sich eine Schwangerschaft unmittelbar nach Ausbleiben der Regel feststellen. Die meisten Betroffenen entscheiden sich, wenn sie einen Abbruch wünschen, sehr schnell. Zu diesem Zeitpunkt ist häufig noch gar kein Embryo erkennbar, sondern nur ein kleiner Fruchtsack – nicht ein mehrere Zentimeter großer Fetus.

 

Wenn Frauen in dieser frühen Phase rasch einen Termin bekommen, erleben wir nach dem Ultraschall immer wieder dieselbe Reaktion:

demütige Erleichterung – „Ich bin so froh, dass es so früh ist.“

 

Viele Menschen sind heute nicht mehr religiös geprägt – aber fast alle wollen moralisch „richtig“ handeln. Für viele Frauen fühlt sich ein sehr früher Schwangerschaftsabbruch in dieser Situation ethisch anders an als ein später Eingriff.

 

Unser Verständnis: Nicht ob, sondern wie

Wir erleben die gesellschaftliche Debatte oft zu grob: „Abbruch ja oder nein?“

Wir finden, die entscheidende Frage sollte lauten:

Wenn eine Frau sich – aus guten Gründen – für einen Abbruch entscheidet: Wie kann dieser so früh, so sicher, so schonend und so respektvoll wie möglich erfolgen?

 

Der frühe medikamentöse Schwangerschaftsabbruch ist aus unserer Sicht der medizinische State of the Art:

  • so früh wie möglich
  • gut informiert
  • medizinisch sicher
  • begleitet und respektvoll
  • Für Sie da

Das Team der Praxis für Konfliktschwangerschaft möchte Frauen dabei unterstützen, in einer schwierigen Situation nach ihrem eigenen Gewissen handeln zu können – medizinisch fundiert, ethisch reflektiert und ohne Druck von außen.